Der Lainbach ist ein Gewässer III. Ordnung mit einem wildbachartigen Einzugsgebiet. Er fließt im Unterlauf durch den dicht bebauten westlichen Siedlungsbereich von Mittenwald. Das alte Betongerinne weist zahlreiche Schäden und Mängel auf, zudem ist die hydraulische Leistungsfähigkeit teilweise deutlich zu gering. Im Rahmen eines integralen Wildbachschutzkonzepts wurde das Einzugsgebiet durch unser Büro umfassend untersucht. Dazu wurden Vermessungsarbeiten, hydrologische und hydraulische Berechnungen durchgeführt, die Geschiebe- und Schwemmholzpotentiale abgeschätzt sowie eine detaillierte Zustandsbewertung aller Wildbachbauwerke im Einzugsgebiet sowie des Betongerinnes im Siedlungsgebiet vorgenommen. Im Hinblick auf die Verbesserung des Hochwasserschutzes wurden verschiedene Lösungsmöglichkeiten aus Hochwasserrückhaltung und Gerinneausbau analysiert und bewertet.
Die gewählte Lösung beinhaltet einen vollständigen Ausbau des Lainbachgerinnes im Siedlungsgebiet von Mittenwald unter Berücksichtigung der hydraulischen Erfordernisse (hundertjährliches Hochwasser zzgl. 15% Klimaänderungszuschlag und Freibord). Zudem ist ein neues Bauwerk am Siedlungsrand für die Zurückhaltung von Geschiebe- und Schwemmholz vorgesehen.
Besondere Hausforderungen bei diesem Vorhaben ergeben sich infolge der teilweise sehr beengten Platzverhältnisse mit dicht angrenzenden
Wohnhäusern und der aufwändigen Erschließung der Baustellen.
Unser Ingenierbüro wurde mit den Planungsleistungen Objektplanung Ingenieurbauwerke sowie Verkehrsanlagen in den Leistungsphasen 1 bis 8 nach §43 und §47 HOAI beauftragt. Der 1. Bauabschnitt wurde im März 2017 abgeschlossen. Die Baukosten für diesen Abschnitt betragen 2,15 Mio. €. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 8,0 Mio. €.